Wie compositiv die Schul-IT in Norderstedt unterstützt

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Digitalisierung von Bildung zum Top-Thema geworden. Zusätzlich treiben Förderpakete und Zusatzvereinbarungen zu dem im Jahr 2019 verabschiedeten DigitalPakt Schule die Digitalisierung der Schullandschaften weiter voran. Und trotzdem: Die Digitalisierung bleibt für viele Schulen immer noch eine Herausforderung.

In diesem Blog-Beitrag möchten wir zeigen, wie es dennoch gelingen kann. Wie regelmäßige Kommunikation unter den Akteuren, Know-how und Erfahrungsaustausch sowie ein agiles Vorgehen zu dem Erfolg des Schul-IT-Projekts beigetragen haben.

Der Beitrag entstand auf Grundlage eines gemeinsamen Interviews. Gesprochen habe ich mit Tanja Jeschke und Patrick Neitzel von der Stadt Norderstedt. Frau Jeschke ist Sachgebietsleitung Schul-IT und Patrick Neitzel koordiniert als einer der 10 IT-Administratoren der Schul-IT schwerpunktmäßig den Roll-Out der Schulplattform UCS@school. Bei compositiv stand mir Marvin Stark, Projektleiter für die Stadt Norderstedt und Univention Rede und Antwort.

Die Ausgangssituation

Die Stadt Norderstedt verantwortet als Schulträger insgesamt 21 Schulen. Darunter zwölf Grundschulen, vier Gymnasien, vier Gemeinschaftsschulen (davon eine mit gymnasialer Oberstufe) sowie ein Förderzentrum. Alle Schulen waren zunächst in ihrer IT-Umgebung autark und setzten auf eigene Lösungen. Nach der Evaluierung auf dem Markt verfügbarer Produkte, um Schulen zentral zu verwalten, Dienste für das digitale Lernen und einen zentralen Verzeichnisdienst inkl. Berechtigungsstrukturen bereitzustellen, fiel die Wahl auf Univention Corporate Server inkl. UCS@School. Zur Umsetzung dieser Infrastruktur bedarf es eines Partners mit viel Linux-Expertise sowie langjährigen Erfahrungen mit Open-Source Software. Die Stadt Norderstedt entschied sich daher auf unser IT-Systemhaus zuzukommen.

Seit dem Jahr 2017 steht das Thema “Digitalisierung der Schulen” auf der Agenda unseres Amtsleiters für Interne Digitale Dienste. Die Stadt Norderstedt, als Schulträger, entwickelt entsprechende Konzepte und Maßnahmen, um den Prozess „Digitalisierung der Schulen“ weiter voranzutreiben. Mit der erfolgreichen Implementierung der neuen Schulplattform freue ich mich, dass wir nun auch im Bereich der digitalen Bildung einen wichtigen Meilenstein zurücklegen konnten.“.

Tanja Jeschke, Sachgebietsleitung Schul-IT, Stadt Norderstedt

In vier Stufen zu einer funktionierenden und modernen Schulplattform

Rückblick: Auch wenn die Stadt Norderstedt im Vergleich zu vielen anderen Kommunen bereits eine Vielzahl an Maßnahmen zur Umsetzung digitaler Ziele auf den Weg gebracht hat und an vielen Norderstedter Schulen schon vorher eine gewisse IT-Ausstattungen vorhanden war, sollte das Konzept für die Bereitstellung einer geeigneten Schulplattform für das Identity-Management und die zentrale Verwaltung aller pädagogischen Anwendungen wie beispielweise eine Nextcloud  weiterentwickelt und umgesetzt werden.

1. Erstellung eines ganzheitlichen Konzepts

Die beste Lösung nützt nichts, wenn sie nicht problemlos läuft und oft fehlt auf Seiten der Kommunen und Schulen Zeit und Know-how die bestehende Umgebung genau zu prüfen und eine entsprechende IT-Infrastruktur aufzubauen. Hier kommen wir ins Spiel: Gemeinsam mit der Stadt Norderstedt haben wir in mehreren Planungsgesprächen zunächst den IST-Zustand und anschließend gemeinsam den Handlungsbedarf ermittelt und ein Konzept für die Umsetzung entwickelt.

Anforderungen an das IT-Projekt Schulplattform auf einen Blick:

• Redundante und virtualisierte Serverinfrastruktur
• Netzwerk- und Sicherheitskonzept
• Redundante Firewalls
• Zentrale Softwareverteilung
• Anbindung von NextCloud mit integrierterten Collabora Online Office, welches allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ermöglicht, gleichzeitig Dokumente in der eigenen Cloud zu bearbeiten
• Ein in die NextCloud integriertes, sicheres Video-Konferenztool
• Eigenes sicheres W-LAN für eine benutzerorientierte Anmeldung
• Automatisierte Anmeldung der schulgebundenen Endgeräte an das Schul-WLAN
• Jugendschutzgefilterter Internetzugang
• Digitales Klassenbuch
  

2. Einbinden aller Akteure
Initialer Workshop mit Univention, compositiv und der Stadt Norderstedt

Es folgte ein gemeinsamer Workshop mit Univention, die die geeignete Plattform mit dem Open-Source-Produkt UCS@school zur Verfügung stellten. Hier wurde das existierenden Univention Schultägerkonzept auf die konkrete Umsetzung abgebildet und wir konnten gemeinsam auf Erfahrungen und Vorgehensweisen aufbauen.

3. Die Lösung
UCS@school als zentrales Identity und Access Management

Bei der Suche nach einem geeigneten System, das flexibel und kompatibel zu vorhanden Geräten und Setups ist, stützte sich die Stadt Norderstedt auf eine im Oktober 2016 veröffentlichte Studie der Universität zu Lübeck. Die Studie untersuchte unter anderem, welche Plattform sich zur Authentifizierung, zum Access-Management und schließlich zur Bereitstellung von pädagogischen Diensten eignete und kam schließlich zu dem Ergebnis, Open-Source- Lösung UCS@school von Univention einzusetzen.

Vorteile von UCS@school für Schulen und Lehrkräfte:

• Zentrale Verwaltung von Accounts, Schulen, Klassen, Netzwerken und Berechtigungen sowie Anbindung weiterer Lösungen von Drittanbietern von LMS, Filesharing, Office- oder E-Mails-Programmen
• Sichere Verwendung von privaten Smartphones und Tablets (BYOD)
• Fokus auf ID-Management im pädagogischen Umfeld und ein intelligentes Rechtekonzept für Zugriff auf digitale Lernplattformen, IT-Dienste und digitale Medien
  

4. Die Umsetzung
Von der Pilotschule zur Anbindung aller Schülerinnen und Schüler an das System

Nachdem compositiv die UCS@school Grunddienste sowie Features wie Filewave, NextCloud, Collabora Office und Zammad installiert und übergeben hatte, wurden die ersten Benutzer*innen in das System importiert. Die Schulserver wurden installiert und der Rollout der Schul-Plattform mit der ersten Pilotschule gründlich getestet. Nachdem die ersten Tests an dieser Schule erfolgreich liefen, können sie als Referenz für andere Schulen dienen. Mittlerweile sind 6000 Schülerinnen und Schüler angebunden und es können bei Bedarf schnell weitere digitale Angebote für die Schulen bereitgestellt werden.

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten zwar noch nicht, doch meine Erfahrung zeigt, dass insbesondere bei Projekten im Bereich digitalen Bildung, der Weg sprichwörtlich das Ziel ist. Es ist wichtig, dass wir regelmäßig mit den Schulen zusammen kommen, um bspw. Erweiterungen am Setup vorzunehmen oder neue Anforderungen und Bedürfnisse abzubilden

Patrick Neitzel, IT-Administrator und Koordinator Schul-IT, Stadt Norderstedt

Ausblick

Im Zuge der Projektrealisierung mit der Stadt Norderstedt qualifizierte sich compositiv als Univention-Partner und Bildungspartner. “Mit dem Partnerstatus kann uns compositiv noch besser bei Support-Anfragen unterstützen, da die Beratung durch Univention von nun an noch schneller und persönlicher erfolgt. Davon profitieren wir und compositiv als IT-Dienstleister gleichermaßen”, sagt Tanja Jeschke, Sachgebietsleitung Schul-IT der Stadt Norderstedt.

Für Marvin Stark, technischer Leiter und Projekt-Koordinator für Univention, ist das Schul-Projekt mit der Stadt Norderstedt “erst der Anfang”, so Stark. Wenn Marvin Stark einen Blick in die Zukunft wirft, so ist er sich sicher, dass compositiv von dem neu erworbenen Know-how und Erfahrungen mit modernen Identifikations -und Management-Systemen, Integration von Cloudiensten und der Bereitstellung eines eigenen Portals, auch künftig in der Lage sein wird, weitere Projekte für Unternehmen, Kommunen oder Schulen optimal zu begleiten und umzusetzen.

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